Diäten im Vergleich

Saftfasten

Saftfasten
geschrieben von Christian Reder

Saftfasten – wie es geht

Nicht jeder, der überschüssiges Gewicht abnehmen möchte, kann sich vorstellen, einige Tage zu fasten. Für das Saftfasten hingegen, das durchaus bürokompatibel gestaltet werden kann, interessieren sich immer mehr Menschen. Das Saftfasten ist als Variante des Heilfastens deshalb so beliebt, weil die Teilnehmer bei längeren Fastenstrecken zugleich Gewicht verlieren, den Organismus entgiften und ihm wichtige Nährstoffe zuführen. Damit entfällt das Gefühl, tagelang nichts essen zu dürfen und darben zu müssen. Hier wird gefühlt die Nahrung in flüssiger Form zugeführt.

Doch romantisierende Vorstellungen sind trotzdem nicht am Platze. Bei längeren Saftfastenkuren treten ebenfalls die üblichen Hungergefühle, die typischen entgiftungsbedingten Fastenprobleme wie Mundgeruch, Frösteln und Kopfschmerzen und das Gefühl der Flauheit auf. Diese Begleiterscheinungen dauern je nach vorher gepflegter Ernährungsweise einen bis vier Tage. Die Gründe, warum Menschen sich trotzdem für das Saftfasten begeistern, sind unterschiedlich.

Für manchen ist das Fasten eine spirituelle Erfahrung der inneren Reinigung und Klärung. Diese leitet oft einen neuen Lebensabschnitt ein, zum Beispiel eine Rundum-Erneuerung nach einer schweren Erkrankung. Für andere stehen der Detox-Gedanke oder der angestrebte Gewichtsverlust im Vordergrund. Möglich ist auch, das Saftfasten vor einer kompletten Neuorientierung im Ernährungsbereich als Reset und Nährstoff-Booster zu verstehen. Die Dauer des Saftfastens kann von einem wöchentlichen Fastentag bis zu maximal drei Fastenwochen reichen.

Safttasten – die Grundregeln

Saftfasten

Saftfasten

Als Grundregel für das Saftfasten gilt, dass während der festgelegten Fastenperiode keinerlei feste Nahrung aufgenommen wird. Stattdessen werden zum Frühstück vitaminreiche Säfte oder vitalstoffreiche Gemüse-Obst-Smoothies genossen. Anschließend trinken die Fastenden über den Tag verteilt verdünnte oder unverdünnte Säfte, stilles Wasser und Kräutertee. Von den beiden Letztgenannten darf beliebig viel getrunken werden. Von den unverdünnten Säften aber nicht.

Für eine längere Fastenkur stimmen die Fastenden den Organismus mit einem Entlastungstag auf das Saftfasten ein. Dabei wird der Darm mittels Glaubersalz oder einer Colon-Hydro-Therapie von allem befreit, was ihn belastet. Alle fastentypischen Begleiterscheinungen, die den Beginn des Fastens kennzeichnen, sind auch beim Saftfasten zu erwarten. An Tag vier beginnt meist der eigentliche Fastenzyklus. Wird diese Fasten-Phase beendet, sollten ein paar Aufbautage eingelegt werden, damit der Körper langsam wieder an die Nahrungsaufnahme gewöhnt wird. Bei einem nur eintägigen Saftfasten entfallen die Entlastungs- und Aufbautage. Mehr als sieben Gläser (verdünnter) Saft sollten nicht über den Tag verteilt konsumiert werden.

Was ist beim Saftfasten erlaubt?

Erlaubt sind beim Saftfasten frisch zubereitete Obst- oder Gemüsesäfte, verdünnte Säfte, Trinkwasser und Kräutertee. Zu beachten ist, dass die Säfte eine hohe Nährstoffzufuhr gewährleisten sollen. Daher sollten sie mit einer Saftpresse schonend gepresst werden. Das Obst sollte unbelastet und in bester Qualität gekauft werden. Es empfiehlt sich, für die Säfte nur regionales Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau zu nutzen. Auf möglichst viel geschmackliche Abwechslung ist zu achten. Damit es auch wirklich eine Fastenkur ist, werden nur wenige unverdünnte Säfte oder Smoothies getrunken.

Was ist beim Saftfasten nicht erlaubt?

Verboten ist beim Saftfasten jegliche feste Nahrung. Es darf weder Obst noch rohes Gemüse gegessen werden. Schon gar nicht dürfen Kohlenhydrate und Proteine in fester Form genossen werden. Auch Genussmittel wie Kaffee, Schwarz- oder Grüntee, Cola oder Limonade entfallen. Nikotingenuss und Alkohol sind strikt verboten, weil sie Gifte darstellen. Sie unterlaufen das Ziel des Saftfastens. Alle Säfte und Kräutertees werden ungesüßt getrunken.

Was sind die Vorteile des Saftfastens?

Als Vorteil des Saftfastens über einen Tag ist zumindest eine Atempause für das schwer arbeitende Verdauungssystem zu nennen. Zugleich werden Toxine ausgeleitet. Ein Gewichtsverlust ist nicht zu erwarten. Dennoch ist ein regelmäßiger Saftfastentag je Woche wertvoll. Er kann als eine Form des intermittierenden Fastens angesehen werden. Längeres Saftfasten über eine bis drei Wochen stellt eine sehr viel intensivere Form des Fastens dar. Hier stehen

– der Gewichtsverlust

– eine Reinigung des Organismus von belastenden Spaltprodukten und Toxinen

– die Entgiftung der Haut

– ein Auffüllen entleerter Vitalstoffdepots

– das Gewinnen neuer Energien

– sowie spirituelle oder seelische Inhalte

im Vordergrund. Hinterher kann das Essverhalten geändert werden. Für das Überdenken der bisher gepflegten Ernährungsweise bietet das Saftfasten eine gute Gelegenheit.

Was sind die Nachteile des Saftfastens?

Für manchen liegen die Nachteile darin, dass nichts Festes gegessen werden darf. Hungergefühle stellen sich unweigerlich bei längerem Saftfasten ein. Es kommt zu den üblichen Anfangsproblemen wie schlechtem Atem, Gereiztheit, Frösteln, Magenknurren, Schlappheit und Kopfschmerzen. Diese verschwinden meistens nach wenigen Tagen wieder. Sie sind der Umstellung auf flüssige Nahrung und dem Ausleiten von Giftstoffen geschuldet.

Die Fettreserven werden meistens nicht dezimiert. Dafür aber die Muskelmasse und das im Körper eingelagerte Wasser. Um den Muskelabbau im Grenzen zu halten, wird Sport empfohlen. Für einen geschwächten Körper, der Sport nicht gewohnt ist, kann das eine Herausforderung sein. Wer einen empfindlichen Magen hat oder bekanntermaßen an einer Fruktose-Unverträglichkeit leidet, sollte auf reine Gemüsesäfte oder Saftmischungen mit geringen Obstanteilen ausweichen.

Für wen ist Saftfasten geeignet?

Grundsätzlich ist das kurze oder längere Saftfasten für jeden Menschen geeignet. Eine eingeschränkte Eignung besteht lediglich bei einer Fruktoseintoleranz. Hier sollte die Fastenmaßnahme mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Wer an Erkrankungen des Herzens, des Stoffwechsels oder einer Essstörung leidet, sollte besser nicht Saftfasten. Das gilt insbesondere für Diabetiker und magersüchtige Menschen. Auch schwangere und stillende Frauen sollten das Saftfasten unterlassen, weil die Toxinbelastung beim Entgiften dem Ungeborenen schaden könnte.

Rezepte für das Saftfasten (Links)

Einige beispielhafte Rezepte für das Saftfasten finden sich hier, hier und hier.

Fazit

Das Saftfasten stellt als regelmäßig eingelegte eintägige Variante des Intervallfastens eine gute Maßnahme dar, den Verdauungstrakt ein- oder zweimal in der Woche zu entlasten. Bei längerer Dauer ist das Saftfasten eine Variante des Heilfastens. Die eingelegten Fastentage sind durch den Verzicht auf jegliche feste Nahrung gekennzeichnet. Das Saftfasten erlaubt jedoch flüssige Nahrung wie frisch gepresste und verdünnte Säfte, Kräutertee und Mineralwasser.

Um einen Gewichtsverlust zu erreichen, sind zwei bis maximal drei Wochen Fastenzeit üblich. Die ersten vier Tage dienen der Entlastung und Reinigung des Organismus. Daran schließen sich die Fastenperiode und eine einwöchige Aufbauphase an. Werden anschließend wieder Fast Food und Imbiss-Gerichte verspeist, könnten die Teilnehmer sich die Mühe auch sparen. Sinnvoll ist das Fasten nur, wenn dabei auch eine Bereinigung unguter Essgewohnheiten vorgenommen wird.

Über den Autor

Christian Reder

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