Diäten im Vergleich

Montignac Methode

MONTIGNAC METHODE
geschrieben von Christian Reder

Abnehmen nach der Montignac-Methode

Wie funktioniert die Montignac-Methode?

Der Ernährungsweise nach Michel Montignac liegt die Bewertung der Kohlenhydrate mit dem Glykämischen Index (Glyx, GI) zugrunde. Der Glykämische Index gibt an, in welchem Maße Lebensmittel den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Beim Verdauungsprozess werden Kohlenhydrate in Glucose umgewandelt. Damit erhöht sich nach einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse schüttet das Hormon Insulin aus, die Zellen werden jetzt mit Glucose versorgt, der Blutzuckerspiegel wird dadurch gesenkt. Ist die Aufnahmekapazität der Zellen erschöpft, wird der verbleibende Blutzucker im Körper in der Leber, im Muskelgewebe und in den Fettzellen gespeichert. Letzteres führt zu einer Vermehrung der Fettzellen und damit zu einer Gewichtszunahme. Und gerade eben das will die Montignac Diät verhindern.

Die Einteilung der Methode in zwei Phasen.

Die Phase 1 ist die Phase der Gewichtsreduzierung.

MONTIGNAC METHODE

MONTIGNAC METHODE

Während dieser Zeitspanne, die individuell unterschiedlich lang andauern kann, soll das Gewicht reduziert und eine übermäßige Insulinausschüttung normalisiert werden. Die Zusammenstellung der Mahlzeiten erfolgt konsequent nach dem Prinzip eine möglichst niedrige Insulinausschüttung auszulösen. Damit wird nicht nur die Speicherung von Fett verhindert, sondern auch der Abbau von Fettzellen stimuliert.

Phase 2 ist die Phase der Stabilisierung.

Jetzt beginnt die Phase der Stabilisierung des Gewichts und der Vorbeugung von Übergewicht. Das Konsumieren von Kohlenhydraten mit einem höheren Glykämischen Index als 35 ist jetzt möglich.

Vorgehensweise der Montignac-Methode.

Bekannte Ernährungsregeln hinterfragen

Michel Montignac (www.montignac.com) hat das Kalorienzählen abgeschafft. Seiner Ansicht nach ist das Beurteilen von Nahrungsmitteln lediglich nach ihrem Kaloriengehalt falsch. Die reduzierte Aufnahme von Kalorien soll nach weitverbreiteter Meinung das Speichern von Körperfett reduzieren. Es gibt zahlreiche Studien, die das Gegenteil belegen, (unter anderem nachzulesen im „Am J. Clin. Nutr., 1986“) nämlich, dass kalorienreduziertes Essen offenkundig ineffektiv ist.

Die ernährungsphysiologische Auswahl der Lebensmittel erfolgt nach ihrer Wirkung auf den Stoffwechsel

Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße werden wegen ihres jeweiligen speziellen Einflusses auf den Stoffwechsel ausgewählt. Kohlenhydrate werden nach der Höhe ihres Glykämischen Index bewertet. Je niedriger der GI, desto besser ist dies für die Verstoffwechselung.

Fette sind ein Grundbaustein für Hormone und helfen bei der Regulierung des Stoffwechsels.

Bevorzugt werden Fette mit ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Eiweiße werden nach ihren ernährungsphysiologischen Eigenschaften ausgewählt. Verzehrtes Eiweiß führt zu einer Erhöhung des Glucagonspiegels. Glucagon stabilisiert den Blutzuckerspiegel und setzt in den Zellen Energie frei. Daraus ergibt sich, dass das durch die Wirkung des Insulins in den Zellen gespeicherte Glykogen wieder in Energie umgewandelt wird, und zum Verbrauch zur Verfügung steht.

Was darf ich nach der Montignac-Methode essen?

Gezielt sollte die Wahl der Nahrungsmittel bei Produkten mit einem Glykämischen Index von weniger als 35 liegen. Nach der Montignac-Methode sind Kohlenhydrate mit einem GI ≤ 35, wie Zucchini, Tomaten, Äpfel, grüne Linsen und gute Kohlenhydrate mit einem GI bis 50 wie Spaghetti (al dente), frische Erbsen, Naturreis, Vollkornprodukte am besten mit Lebensmitteln kombinierbar, die hochwertiges Eiweiß und ausschließlich wertvolle Fette enthalten.

In der ersten Phase der Diät wird angeregt, nur Nahrungsmittel mit einem niedrigen GI zu verzehren. Das heißt, es wird auf Kartoffeln, polierten Reis und Nudeln aus Weißmehl verzichtet. Für Eiweiße und günstige Fette gibt es keine Einschränkungen.

In der zweiten Phase erfolgt die Auswahl der Kohlenhydrate auch nach dem Wert des Glykämischen Index. Der Griff zu Kohlenhydraten mit einem höheren GI ist jetzt möglich. Das Prinzip der sogenannten glykämischen Last kommt zur Anwendung. Mehr dazu unter www.ernaehrung.de/lexikon/diabetes/g/Glykaemische-Last.php.

So können unter Umständen Kohlenhydrate mit einem hohen GI wie Kartoffeln (GI von ≥ 70) den Speiseplan bereichern. Der höhere GI wird dabei gleichzeitig mit dem Verzehr von besonders günstigen Lebensmitteln ausgeglichen.

Eine Gl-Tabelle nach dem Ampelprinzip findet sich unter http://www.glyx-tabelle.de/tabelle_5.php

Was ist nach der Montignac-Methode verboten?

Nach der Montignac-Methode sollte auf Kohlenhydrate mit einem GI ≥ 50 verzichtet werden. Dazu zählen unter anderem Lebensmittel wie Zucker, Cornflakes und Weißmehl oder stärkehaltiges Obst und Gemüse wie Bananen und Kartoffeln.

Zu vermeiden sind schlechte, gesättigte Fette, wie sie in tierischen Produkten enthalten sind.

Außerdem wird vermutet, dass das im Kaffee und Tee enthaltene Koffein bzw. Teein die Ausschüttung von Insulin anregt. Deshalb wird empfohlen, auf koffein- und teeinhaltige Getränke zu verzichten.

Was sind die Vorteile der Montignac-Methode?

Die Ernährung mit frischem Gemüse und Obst sowie wertvollen Vollkornprodukten ist ein großer Pluspunkt der Montignac-Methode. Die Diät kann ernährungsphysiologisch aufgrund des hohen Anteils ballaststoffreicher Lebensmittel als Erfolg versprechend bewertet werden. Ballaststoffe haben eine sättigende Wirkung. Außerdem wird der Konsum von Zucker, Weißmehlprodukten und anderen stärkehaltigen Lebensmitteln reduziert.

Der Umgang mit den Regeln ist relativ einfach. Die Verzehrmenge der erlaubten Lebensmittel ist nicht eingeschränkt und der dazu in moderater Menge genossene Alkohol zu den Mahlzeiten, wie Wein, erlaubt. Kalorien müssen bei dieser Diätform nicht gezählt werden.

Was sind die Nachteile der Montignac Diät?

Der Schwerpunkt der Nährstoffzusammensetzung ist bei der Montignac-Methode eiweiß- und fettbetont. Die Reduzierung der Kohlenhydrate kann sich auf das Hungergefühl nach Süßem auswirken. Heißhunger auf Süßes ist dann kaum mehr kontrollierbar. Je häufiger diese Gelüste einen überfallen, desto schwieriger wird es, den Attacken zu widerstehen. Die nötige Disziplin ist ausschlaggebend für den Erfolg.

Muss in der Kantine oder in Restaurants gegessen werden, so sollten nur Speisen serviert werden, die den Prinzipien der Montignac-Methode entsprechen. Durch gezieltes Ändern, Neukombinieren oder Weglassen können Mahlzeiten umgestellt werden. Letztendlich entscheidet der Küchenchef, was möglich oder nicht möglich gemacht wird.

Experten aus den Bereichen Sport und Ernährung bemängeln den mangelnden Stellenwert von sportlicher Betätigung. Das eine oder andere maßvolle Sportprogramm würde den Erfolg der Diät steigern.

Ratsam ist es besonders für Menschen, die nicht gesund sind und womöglich an einer Niereninsuffizienz leiden, die eiweißbetonte Ernährung nach der Montignac-Methode nicht durchzuführen. Mutmaßlich beeinflusst eine erhöhte Eiweißzufuhr das Fortschreiten der Niereninsuffizienz. Bei Unsicherheit ist unbedingt der behandelnde Arzt zurate zu ziehen.

Für wen ist die Montignac-Methode geeignet?

Die Methode ist für Menschen geeignet, die abnehmen, gesund leben und genießen wollen. Je nachdem welches Ziel der Einzelne verfolgt, führt das Essverhalten nach der Montignac-Methode zur Änderung der bisherigen Ernährungsgewohnheiten. Sie fördert ein gesundes Herzkreislaufsystem und wirkt Diabetes Typ II entgegen. Die Diätform unterstützt die Gewichtsreduzierung sowie die Vorbeugung von Übergewicht, ferner die Vorbeugung von Diabetes Typ II und die Reduzierung von Risiken für Herzkreislauferkrankungen.

Fazit

Wer sich ernsthaft mit dieser Methode auseinandersetzt, findet Gefallen daran. Es kommt auf die richtige Kombination der Lebensmittel an.

Allgemein bekannt ist heutzutage, dass schlechte Kohlenhydrate wie Zucker, Süßigkeiten und Produkte aus Weißmehl den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Jegliche Abnehmbemühungen werden ruiniert.

Grundsätzlich ist eine ausschließliche Ernährung mit eiweißreichen Nahrungsmitteln nicht bedenkenlos durchzuführen. Wie Glucose können auch die im Blut gelösten freien Aminosäuren die Insulinausschüttung anregen. Das bedeutet, dass das durch die Nahrung aufgenommene Eiweiß zu Fetteinlagerung in den Zellen führen kann.

(Mehr dazu unter: https://metacheck.wordpress.com/2014/05/20/was-passiert-mit-uberschussigem-eiweis-im-korper/)

Darüber hinaus sollte der Glykämische Index nicht als einziger Faktor zur Unterstützung der Gewichtsreduktion fokussiert werden. Wie bei jeder Diät, muss es beim Wunsch abzunehmen zu einer Negativbilanz in der Kalorienaufnahme kommen. Es sollten weniger Kalorien zugeführt werden, als der Körper tatsächlich verbraucht. Ohne Kalorienbeschränkung funktioniert das Abnehmen demnach nicht.

Ein offensichtlicher Nachteil der Methode ist auch, dass es keine exakten Angaben zu Portionsgrößen und Kalorienmengen gibt.

So können drei Mahlzeiten an einem Montignac-Tag aussehen.

Das Frühstück ist reichhaltig und besteht aus einem Rührei, einem zuckerfreien Müsli, Vollkornknäckebrot mit Magerquark und Kräutern oder mit zuckerfreier Marmelade. Koffeinfreiem Kaffee oder Kräutertee.

Das Mittagessen besteht aus einer Kombination von Kohlenhydraten bis zu einem GI von 50 und günstigen Fetten mit reichlich hochwertigen Eiweißprodukten.

Perfekt ist beispielsweise ein großer Salatteller mit Geflügelfleisch oder Rindersteak und einem Salatdressing mit nativem Olivenöl.

 

Das Abendessen beschließt den Tag mit einer leckeren, fettarmen Gemüsepfanne, dazu kann sich ein Gläschen Rotwein gegönnt werden.

Online-Rezepte nach der Montignac-Methode

Quinoa Taboulé

http://www.montignac.com/de/quinoa-taboule/

Hähnchenbrust auf Spinatbett

http://www.montignac.com/de/hahnchenbrust-auf-spinatbett/

Apfelkuchen

http://www.montignac.com/de/apfelkuchen/

Über den Autor

Christian Reder

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